Pete York – Musiker-Portrait am Starnberger See
Pete York, ein wunderbarer Mensch und Musiker. Ich hatte das Privileg ihn für das Titelbild des Schlossmagazins portraitieren zu dürfen. Es sollte ein kreatives Portrait sein, im Freien. Der Starnberger See, eine meiner Musen hat wieder eine starke Kulisse geboten. Wir verabredeten uns für die Abendstunde, ich wollte nach Sonnenuntergang das Licht mit dem Studioblitz kontrolliert gestalten. Viel Regie führen musste ich nicht, der routinierte Bühnenmensch und Performer Pete York spielte seine Rolle augenzwinkernd souverän. Danach hörte ich interessiert dem Interview auf der Uferbank mit Konstantin Fritz zu. Viele Jahre mit lauter Musik-Größen hat der Schlagzeuger im Koffer: Namen wie Spencer Davis Group, Hardin & York, Klaus Doldinger, Eric Clapton and the Powerhouse und Helge Schneider markieren ein paar Strecken und Stationen. Ich frage ihn, was ich schon lange mal einen Jazzmusiker fragen wollte: warum erschließt sich mir, dem Laien, so selten eine Logik in Jazz? Es geht mir wie Donald Miller, in der Einleitung zu seinem New York Times Bestseller Blue like Jazz: “I never liked jazz music because jazz music doesn’t resolve.“ Pete Yorks Antwort habe ich so nicht erwartet: „Ja, so ist es. Die Musiker suchen einander während des Spielens, und wenn sie sich endlich gefunden haben, ist das Stück meist schon zu Ende.“
Für Donald Miller jedenfalls löst sich die Sache positiv auf: „But I was outside the Bagdad Theater in Portland one night when I saw a man playing the saxophone. I stood there for fifteen minutes, and he never opened his eyes. After that I liked jazz music. Sometimes you have to watch somebody love something before you can love it yourself. It is as if they are showing you the way. I used to not like God because God didn’t resolve. But that was before any of this happened.”― Donald Miller, Blue Like Jazz: Nonreligious Thoughts on Christian Spirituality.
Das schöne an meinem Beruf: Begegnungen mit so vielen unterschiedlichen interessanten Menschen, Berufen, Lebensläufen. Austausch über die schönen Kleinigkeiten des Lebens. Nein, Musik ist keine Kleinigkeit. Pete war seinerseits angetan von meiner Arbeit, es folgte eine Einladung zu einem Tee am Tegernsee. Vermutlich meine erster Tee der von einem Briten in seinem Haus aufgebrüht wurde. Ein Tee der seinen Namen verdient.